Kinderbetreuung durch Teddy – einmal mehr.
Als mein Großvater aufwuchs, gehörte ein Mischling namens Teddy zu seiner Familie. Teddy war sehr kinderlieb und leistete ihm und seinen Freunden auf der Straße häufig Gesellschaft. Bald wurde in der Nachbarschaft bekannt, dass Teddy auf die Kinder aufpasste. Er hielt sie zusammen und beschützte sie in der frühen Nachkriegszeit vor Fremden. Die Eltern überließen Teddy vertrauensvoll ihre Kinder zur Betreuung.
Eines Tages, so erzählte mein Großvater, fand sich ein neuer Junge unter den Kindern ein. Als seine Mutter ihn abends abholen und mitnehmen wollte, ließ Teddy dies nicht zu. Er baute sich schützend und drohend zwischen ihr und dem Kind auf. Erschreckt wandte sie sich an meinen Großvater, der die Situation gleich aufzuklären wusste: „Er kennt Sie nicht“, sagte er zu ihr, „er hat Sie noch nie gesehen. Ich werde ihm sagen, dass der Junge ihrer ist, und dann dürfen sie ihn mitnehmen.“ Er erklärte Teddy die Situation und versicherte ihm, die Frau gehöre zu dem Jungen. Mein Großvater bedeute ihr, sie könne ihren Jungen nun holen. Sie war nicht überzeugt und zögerte. „Gehen Sie ruhig“, sagte er zu ihr, Teddy weiß nun bescheid!“ Als sie sich nun erneut näherte, ließ Teddy sie respektvoll passieren und sie durfte ihren Jungen mitnehmen.
Teddy und Harald, 1947