Manchmal ist es wirklich schwierig, die Balance zwischen Sicherheit und Risiko zu finden.
Wer einmal einen Splitter im Hundemaul gesehen hat, weiß, warum ich eigentlich kein Stöckchen werfe. Außerdem wegen der giftigen Weichmacher im Plastik nur Hundespielzeug ohne Bisphenol A kaufe. Und keine Tennisbälle erlaube, denn die schleifen die Zähne ab. Ja, und überhaupt eigentlich nicht werfe, sondern Spielzeug lieber verstecke, um die Gelenke der Hunde bei den Stopps zu schonen. Phoebe und Jette (hier im Bild) und auch Mio haben darüber mehr als einmal die Augen verdreht. Und ich bin eisern geblieben. Eine muss ja Vernunft walten lassen.
Und heute, mit einem riesigen Stock im Maul und einem Glitzern in den Augen schwöre ich, Phoebe sagen hören zu haben: „Entspann dich, Baby! Mach dich mal locker!“
Ich kam gar nicht dazu, ihr den Stock auszureden. Und dann habe ich ein wenig nachgedacht. Wann bin ich eigentlich so eine Prusseliese in Bezug auf meine Tierfamilie geworden? Ihr wisst noch, das ist die Frau, die bei Pippi Langstrumpf die Rolle der besorgten Spassbremse hatte.
Mein eigenes Leben lebe ich schließlich auch nicht frei von Risiken. Ja, ich bin eine Biotante und achte auf Schadstoffbelastungen und sowas, aber ich lasse mich in der Regel nicht durch Angst vor etwas leiten. Ich benutze fleißig Handy und Computer (Apple ist nebenbei alles andere als Fair Trade und doch schreibe ich dies auf meinem MacBook), trotz Strahlung. Ich habe gern Spass und genieße das Leben sehr. Vernünftig ist nicht das erste Wort, mit dem mich Freunde beschreiben.
Warum darf also Phoebe nicht mal mit einem Stock in Ruhe spielen, ohne dass ich Schnappatmung kriege? Das macht uns wahrlich nicht zu Grenzgängern. Daredevils, Adrenalin-Junkees. Ich werfe damit nicht mit einem Mal all meine Verantwortung für ihr leibliches Wohl über Bord. Es ist nur ein Hund, der mit einem Stock spielt.
Ach, manchmal ist es wirklich schwierig, die Balance zwischen Sicherheit und Risiko zu finden. Wie gut, dass Phoebe es vermag, mir gelegentlich zu einer kritischen Distanz zu mir selbst zu verhelfen. Man sieht ja manchmal den Spasswald vor lauter Bäumen nicht.
Danke, geliebte Phoebe und geliebte Jette für Euer ansteckendes Vergnügen mit diesem wirklich schönen Stock! Welch ein Privileg, an Eurer Freude teilhaben zu dürfen.