Nicht alle wissen davon, aber Hunde sind stoßempfindlich im Auto.
Eine Decke im Kofferraum fängt eine holprige Fahrt nicht auf. Besonders ältere Hunde oder Hunde mit Gelenkproblemen, aber auch gesunde, junge Hunde finden das schwierig und müssen ihre Muskeln stark anspannen, um das Schaukeln auszugleichen. Das kann tatsächlich zu Muskelkater nach der Autofahrt führen. Man hat schließlich als Hund keine Daumen zum Festhalten.
Nun sagt Ihr darauf vielleicht: „Mein Hund springt aber immer freudig ins Auto!“ – Kann sein. Er freut sich ja auch sicher, mit von der Partie zu sein und hat etwas schönes mit Euch vor. Und vielleicht weiß er nicht, dass sich Autofahren auch angenehmer anfühlen kann. Oder es macht ihm tatsächlich gar nichts aus. Alles möglich.
Eine Matratze hilft
Viele Hunde, mit denen ich kommuniziert habe, bevorzugen eine feste Matratze. Sie darf gern eine zerschnittene und ausrangierte von Euch sein. Sie sollte dick und stabil genug sein, um genügend Stoßdämpfung zu bieten. Und nicht so weich sein, dass man tief darin versinkt.
„Mir wird hinten im Auto immer schlecht“
Hunde, denen übel wird, geht es ebenfalls auf schlecht gepolstertem Boden weniger gut. Das liegt an der mangelden Stoßdämpfung, das mach die Fahrt nur holpriger. Zudem geht es ihnen wie uns Menschen: Je weiter hinten sie im Auto sitzen, desto übler wird es ihnen in der Regel. In diesen Fällen kann es sinnvoll sein, über einen Platz auf der Rückbank zu sprechen. Eine wahnsinnig tiefe, weiche Matratze kann allerdings auch zu wenig Halt bieten. Hier muss man ein wenig herumprobieren – maximaler Komfort bei maximalem Halt. Beides wir beeinflusst vom Körpergewicht des Hundes.
Safety first
Aus Sicherheitsgründen sollte man natürlich auch als Hund nicht unangeschnallt sein. Weil das aber auch unbequem werden kann, wenn der Gurt spannt oder sich verdreht, haben Jette und ich folgende Lösung gewählt, die seit Jahren toll funktioniert:
Eine faltbare Transportbox (in unserem Fall der Marke Pelzi) wird mit einer zurechtgeschnittenen viscoelastischen Matratze ausgelegt. Der Reißverschluss der langen Seite ist geschlossen, der zur kurzen Seite ist offen für einen bequemen Ein- und Ausstieg. Kann man bei Bedarf während der Fahrt schließen. Die Box ist auf der Sitzbank fest fixiert zwischen Vordersitz und Rückenlehne der Rückbank.
Der große Vorteil an der Rückbank, findet Jette, ist die Möglichkeit, durch die Sitze nach vorn schauen zu können. Außerdem spürt man die kühlende Klimaanlage besser.
Ein weiterer Vorteil der faltbaren Transportbox: Sie gibt Sicherheit. Als Hund hat man nicht das Gefühl, sich festhalten zu müssen sondern kann sich gemütlich an den Rand der Box lehnen. Weil sie weich ist (Zeltstoff), ist das auch kein Problem. Bei den gängigen Aluminiumboxen ist das etwas anders – sie werden von vielen Hunden als nicht so gemütlich empfunden.
Mio fährt gern im Kofferraum und hat dort eine Matratze wie oben erwähnt. Ihm wird nie schlecht während der Fahrt und er mag den Platz in dem mit Netz gesicherten Kofferraum. Außerdem findet er diese Boxen total blöd.
Den Fahrstil anpassen
Genau wie beim Fahren eines Pferdehängers passe ich übrigens auch mit Hunden im Auto meinen Fahrstil meiner wertvollen Fracht an. Ich möchte meine vierbeinige Freunde nicht durch Kurven hindurchschleudern oder durch ruckartiges Fahren anstrengen. Sie danken es mir, indem sie fit und froh ein- und aussteigen.
Ein Hinweis zum Schluss
Ich teile diese Erfahrungen mit Euch, weil viele Hunde mir ihre Erlebnisse mitgeteilt haben und ich mit den Hunden, die zu meiner Familie oder meinem Freundeskreis gehören, sehr viel darüber „gesprochen“ habe. Ich erhebe mit diesen Tipps keinen Anspruch auf Vollständigkeit – hört wie immer auf Euer Gefühl. Und noch viel wichtiger: Auf Euren Hund. 🙂