Warum ich das verneinen muss und es am Thema vorbei geht.
So oft höre ich diesen als Kompliment gemeinten Satz, wenn ich meine 1-3 Freunde in Hundegestalt bitte, bestimmte Höflichkeitsregeln einzuhalten. An die Seite zu gehen, wenn ein Fahrrad oder ein Auto kommt, zum Beispiel. Oder zu einem angeleinten Hund entgegen ihrem Wunsch nicht hinzulaufen, sondern zu mir zu kommen, sich anleinen lassen und brav vorbeigehen.
Die Hunde in meinem Leben sind nach den Maßstäben vieler Trainer gar nicht gut erzogen. Sie entscheiden sehr viel selbst. Aber bei bestimmten Dingen kann ich mich 100%ig auf sie verlassen, weil ich es intensiv erklärt und geübt habe. Unser wichtigstes Signal ist beispielsweise das „STOP“. Mit viel Geduld und Leckerbissen schon im Welpenalter beigebracht, bedeutet es bei uns soviel wie:
„Egal was du gerade tust, geliebter Hund, unterbrich es SOFORT, setze dich, wenn es die Bodenverhältnisse zulassen, hin und schau mich an. Ich sage dir dann, ob du zu mir kommen sollst oder du einfach weitermachen kannst.“
Das hat Phoebe mindestens zweimal das Leben gerettet im Laufe der letzten zwölf Jahre und uns zudem vor unzähligen unangenehmen Begegnungen bewahrt. Jette und Mio beherrschen dieses Kommando auch, und auf sie trifft dasselbe zu. Man kann es auch älteren Hunden leicht beibringen.
Ich verlange von meinen Freunden keinen Gehorsam. Die Hunde in meinem Leben SIND einfach so großartig. Und wir sind so verbunden, dass wir wirklich gern etwas nettes füreinander tun, wann immer sich der andere gerade besser auskennt. So wie ich bei vielbefahrenen Strassen. Oder Phoebe beim Suchen von Gegenständen.
Gleichzeitig ist es durchaus möglich, dass mich die selbe Phoebe buchstäblich im Regen stehen lässt, weil sie findet, sie müsse noch nicht ins Haus. Und ich damit auch nicht.
Also… Nix Gehorsam. Gute Absprachen. Große Liebe. Viel Freiheit. Aber danke für das Kompliment! 🙂