Es ist kein Akt der Vermenschlichung, mit den Informationen der Tiere achtsam umzugehen.
Das gilt natürlich strengstens in meinem Beruf – niemals gebe ich Botschaften unerlaubt weiter – aber auch privat. Genausowenig, wie ich die Krankheitsgeschichte und sämtliche traumatische Erlebnisse menschlicher Angehöriger teile, würde ich das bei den vierbeinigen Familienmitgliedern tun. Nicht dass ich etwas gegen fruchtbaren Austausch hätte, denn er ist für das Bewusstsein vieler Menschen wichtig und tut gut. Aber allzu häufig beobachte ich, dass über Tiere in deren Gegenwart gesprochen wird, als verstünden sie es nicht. Sie verstehen es aber! Fast immer. Das heißt nicht, dass sie es gleich bewerten wie wir. Manchen Tieren macht es gar nichts aus, wenn etwas über sie erzählt wird. Doch scheint es immer wieder vorzukommen, dass wir Menschen an einem oder mehreren schlimmen Ereignissen im Zusammenhang mit unseren Tieren so hängenbleiben, dass wir sie wieder und wieder auf den Tisch bringen. Du hast Deinen Hund gerettet? Er dankt es Dir sicher täglich durch seine Liebe. Und mein Herz wärmt sich bei dem Gedanken, dass es ihm dank Dir gut geht. Aber im Hier und Jetzt erlebst Du sicher, dass anderes zählt – nämlich die innige Verbindung und ein schönes gemeinsames Leben.
Phoebe und ich stellen uns gerade folgendes nicht ganz ernst zu nehmendes Gespräch unter Hunden vor:
Balou: „Das ist Sabine, mein Frauchen. Als ich sie kennenlernte, konnte sie gar nichts. War total depressiv!“
Kira: „Echt? Wahnsinn, jetzt strahlt sie ja richtig!“
Balou: „Ja, das war auch viel Arbeit. Fällt manchmal immer noch zurück in alte Muster.“
Kira: „Ja, das kenne ich. Bei meinem Peter war es die Arbeitssucht. Ist und bleibt schwierig mit ihm. Und jetzt wird er auch älter.“
Balou: „Ja, hab ich gesehen, er ist ganz grau!“
Kira: „Kam mit dem letzten Winter.“
Balou: „Und etwas dicker ist er auch, oder?“
Kira: „Ja, leider. Ist aber vielleicht auch wegen seiner schlechten Ernährung, bevor ich zu ihm kam.“
Balou: „Kriegt man nie ganz raus!“
Kira: „Nee, aber wir hoffen auf noch ein paar schöne Jahre.“
Balou: „Ich drück die Pfoten!“
Damit einen herzlichen, augenzwinkernden Gruß von Phoebe, Mio und mir